Warum ein ideales Frühstück warm und gekocht sein sollte
Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Die chinesische Tradition erklärt, warum Käsebrot und Müsli mit Joghurt kein guter Start in den Tag ist.
WeiterlesenDas Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Die chinesische Tradition erklärt, warum Käsebrot und Müsli mit Joghurt kein guter Start in den Tag ist.
WeiterlesenMorgens etwas essen und dann auch noch warm und gekocht? Bei vielen Menschen ruft die Empfehlung aus der Traditionellen Chinesischen Medizin lediglich ein müdes Lächeln hervor. «Keinen Hunger» und «Keine Zeit». Das sind die gängigen Begründungen, warum die warme Mahlzeit am Morgen definitiv nicht stattfinden kann. Doch bereits unsere Grossmütter wussten, dass das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist. «Morgens esse wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettelmann», so die empfehlenswerte Rangordnung von früher. Auch aus Sicht der TCM ist das Frühstück die wichtigste Mahlzeit. Sie empfiehlt sogar, am Morgen zu kochen.
Der menschliche Körper folgt einem Rhythmus, der durch die sogenannte Organuhr vorgegeben ist. Demnach gibt es für jedes Organ eine Doppelstunde, in der es energetisch gesehen in seiner maximalen Leistungsbereitschaft ist. Beim Magen ist es beispielsweise die Zeit zwischen 7 und 9 Uhr am Morgen, gefolgt von Milz und Bauchspeicheldrüse zwischen 9 und 11 Uhr. Nahrungsmittel, die wir zu diesen Maximalzeiten zu uns nehmen, setzen nicht nur den Verdauungsprozess in Gang, sondern üben eine besonders stärkende Funktion auf den Körper aus. Die Kraft und Energie, die wir für den Tag benötigen, gewinnen wir somit aus der aufgenommenen Nahrung, die wir zur rechten Zeit aufnehmen. Grundsätzlich sollten drei Komponenten in einer Mahlzeit enthalten sein, damit sie eine ideale Komposition darstellt: Kohlehydrate, Eiweiss und Fett. Egal ob morgens oder mittags, es lassen sich nach Belieben Früchte oder Gemüse hinzufügen.
Müsli mit Joghurt oder Vollkornbrot mit Käse - diese Frühstückskombination wäre aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin weniger empfehlenswert. Generell sollten Mahlzeiten (und ganz besonders das Frühstück) die innere Mitte stärken, Verdauungsorgane angeregt und Körperfunktionen aktivieren. Mit rohem Müsli und Vollkornbrot muss der Körper enorm viel Energie aufwenden, um die Nahrung so aufzuspalten, dass sie vom Körper gut aufgenommen werden kann. Müdigkeit nach dem Essen, ein mentales Leistungstief oder Blähungen sind die Folge. Ein warmes Frühstück hilft, den Körper mit leicht verwertbaren Nährstoffen zu versorgen. Die Lebensenergie (in der TCM als «Qi» bezeichnet) wird aufgebaut, Blut, Yin und Yang werden gestärkt. Haferflocken & Co. liefern nicht nur wichtige Mineralien und Nährstoffe. In gekochten Zustand kann der Körper diese zudem optimal aufnehmen und verwerten. Wenn die Mahlzeit bereits gewärmt und durch den Kochvorgang «vorverdaut» ist, fällt es dem Körper leichter, die Energie durch die aufgenommene Nahrung zu verwenden. Warmes Essen ist generell leichter verdaulich, es entlastet den Magen-Darm-Trakt und verhindert Blähungen und Bauchschmerzen nach dem Essen. Zudem sättigt ein warmes Frühstück länger, man hält leichter ohne Snacks bis zum Mittagessen durch. Die häufig zwischen den Mahlzeiten auftretenden Heisshungerattacken (besonders auf Süsses) entfallen. Auch heizt ein warmes Frühstück von innen ein. Gerade im Winter wirkt es so kalten Füssen, Händen und einem kalten Bauch entgegen.
In der TCM wird die Verdauungsarbeit dem Element Feuer zugeordnet. Je stärker das Verdauungsfeuer, desto effektiver ist die Verdauung und Verstoffwechselung der aufgenommenen Speisen und die Umwandlung in Energie. Um das Feuer der inneren Mitte zu entfachen, empfiehlt sich, neben gekochtem Frühstück den Speisen wärmende Kräuter und Gewürze beizufügen. Nelken, Zimt und Kardamom, Ingwer und Orangenschalen, Thymian und Rosmarin – die Geschmacksknospen geben die Richtung vor.
Der Klassiker bei gekochtem Frühstück ist Porridge. Der Haferbrei ist reich an Ballaststoffen, Mineralien, gesundem Fett und einem hohen Eiweissanteil. Nach Belieben lassen sich Beeren, Früchte, Nüsse oder ein Ei beimengen. Zimt und Honig verleihen dem Frühstücksbrei eine wärmende Note. Die chinesische Tradition kennt die Getreidezubereitung auch in deftiger Form. Haben Sie schon mal Porridge mit Linsen probiert? Mit Kurkuma und Meersalz gewürzt und einer Handvoll frischem grünen Blattgemüse verfeinert ist es ein echtes Geschmackserlebnis am Morgen.
Nachfolgend ein paar Frühstücksinspirationen, die ganz nach Belieben abgeändert werden können. Sämtliche Getreidesorten können mit Wasser oder Pflanzenmilch (z.B. Reis-, Hafer-, Mandelmilch) zubereitet werden.
• Polenta mit Birnen, Äpfeln oder Pflaumen und Walnüssen. Mit Zimt und Kardamom würzen.
• Milchreis mit gehackten Mandeln und Honig. Mit Fruchtkompott servieren.
• Hirsebrei mit Rosinen und Äpfeln. Mit gerösteten Walnüssen verfeinern.
• Naturreis mit Avocado, Pilzen und Cashew-Nüssen. Mit gemischten Kräutern und Kurkuma würzen.
• Nudelsuppe mit Pak Choi oder Mangold. Sternanis, Ingwer und Zimtstangen zu Beginn in Öl rösten. Mit Korianderblättern und Sojasprossen servieren.
Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihre Essgewohnheiten anzupassen. Vereinbaren Sie doch einen Beratungstermin in unserer Praxis und lernen Sie die geschmackliche Vielfalt der TCM kennen. Sie werden es lieben, das warme Frühstück.