Saisonale Stimmungsschwankungen – Akupunktur für mehr Glücksgefühl

Die kurzen Tage während der dunklen Monate sorgen für Niedergeschlagenheit und Melancholie. Winterdepressionen können zur echten psychischen Herausforderung werden.

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Herbst Blues, Winter Blues oder Seasonal Affective Disorder (SAD) – die saisonal auftretenden Stimmungsschwankungen werden medizinisch zu den Depressionen gezählt. Der Mangel an Tageslicht beeinflusst unsere Zirbeldrüse im Gehirn. Durch die vermehrte Dunkelheit beginnt sie, in hoher Konzentration das Schlafhormon Melatonin auszuschütten. Um das Gefühl von Müdigkeit zu erreichen, unterdrückt Melatonin andere stimulierende Neurotransmitter wie Noradrenalin, Dopamin und Serotonin. Diese sogenannten «Glückshormone» treiben uns eigentlich an, halten uns wach und motiviert. Bedingt durch die kurzen Tage im Winter und den damit verbundenen langen Dunkelphasen, befindet sich ein relativer Melatonin-Überschuss in unserem Organismus.

Welche Symptometreten auf?

- Erhöhtes Schlafbedürfnis
- Antriebslosigkeit
- Gereiztheitgrundlos
- schlechte Stimmung
- Niedergeschlagenheit/Melancholie
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Heisshunger auf Kohlenhydrate und Zucker 

Tatsächlich betreffen solche Winterdepressionen jede dritte Frau und jeden vierten Mann während der dunklen Monate. Doch eine echte Depression ist es nicht. Während bei der echten Depression Symptome wie Schlaflosigkeit und Appetitlosigkeit auftritt, finden wir bei der saisonalen Verstimmung genau das Gegenteil: ein erhöhtes Schlafbedürfnis verbunden mit Heisshungerattacken.

Der wichtigste Baustoff für die Serotoninbildung ist neben Vitamin B6, Magnesium und Zink die Aminosäure L-Tryptophan. Daher ist es wichtig, Lebensmittel zu bevorzugen, die reich an der natürlichen Vorstufe Tryptophan sind, wie zum Beispiel Hühnchen, Fisch, Eier, Bananen, Feigen, Datteln, Nüsse (besonders Cashew und Walnüsse), Kakao, Bitterschokolade, Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Vollkorngetreide, Kerne und Samen.

Nudeln machen glücklich – sagt man. In dieser Aussage steckt ein biochemisches Körnchen Wahrheit drin. Denn der Botenstoff Tryptophan gelangt nicht einfach so ins Gehirn. Es benötigt als Transportmolekül Insulin. Je mehr Insulin im Blut vorhanden ist, desto mehr Tryptophan kann ins Gehirn gelangen. Gebildet wird Insulin, wenn wir Kohlenhydrate essen. Kartoffel, Süsskartoffeln, Reis, Getreide, Möhren und Kürbis sollten deshalb immer Bestandteil einer Mahlzeit sein.

Akupunktursetzt Glückshormone frei

Die chinesische Medizin empfiehlt Akupunktur, um Trübsal und Antriebslosigkeit während der Wintermonate zu umgehen. Durch den stimulierenden Reiz der Nadeln werden im Gehirn vermehrt Botenstoffe ausgeschüttet, die stimmungsaufhellend wirken. Zu solchen sogenannten «Glückshormonen» zählen Serotonin und das Endorphin, das im Hypothalamus des Zwischenhirns freigesetzt wird. Interessant ist auch, dass gemäss einer Studie zum Thema «Kognitive Gesundheit mit Akupunktur» nachgewiesen wurde, dass der Blutserumspiegel des aus dem Gehirn stammenden und auf das Nervensystem einwirkenden Wachstumsfaktors BDNF (brain-derived-neurotrophic factor) nach der Akupunkturbehandlung signifikant höher war als vorher (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5963738/). Tiefe BDNF-Level sieht man bei Erkrankungen wie Alzheimer, Depressionen und nach Chematherapien. Das NIH (National Instituts of Health) in den USA finanzierte Studien darüber, die zum Teil im renommierten «Cancer»-Journal veröffentlicht wurden.

Zusätzlich kommt in der TCM die chinesische Phytotherapie zum Einsatz. Pflanzen, Wurzeln oder Mineralbestandteile werden in Kombinationen aufbereitet und entsprechend dem individuellen Energiemuster des Patienten als Rezeptur verarbeitet. Die Kräuterheilkunde zählt in China neben Akupunktur zu den wichtigsten Heilmitteln. Die bei uns viel verwendeten Weihnachtsgewürze, allen voran Zimt, Nelken und Kardamon, sind alles wärmende Substanzen und Stimmungsaufheller. In unserer Praxis kommen zudem verstärkt Mineralien- und Vitamin-Supplemente zum Einsatz, die wir individuell auf Ihre Beschwerden abstimmen.

Tipps gegen den Winterblues:

- Bewegung bei Tageslicht im Freien
- Zeit mit Freunden und Familie verbringen
- Lustige Filme anschauen
- Vitamin D supplementieren
- Wintergewürze wie Zimt, Nelken und Kardamomverwenden

Fühlen Sie sich erschöpft, antriebslos oder niedergeschlagen? Kommen Sie bei uns in der Praxis vorbei. Wir helfen Ihnen gerne dabei, gut gelaunt und voller Kraft durch die dunkle Jahreszeit zu kommen. Mit uns haben Winterblues und Melancholie keine Chance. Wir sind für sie da – jederzeit und gerne.